Als ich Ola Stenegard 2014 persönlich kennenlernte, war ich noch ein klitzekleiner, unerfahrener Motorrad-Blogger. Ich saß ihm aufgeregt gegenüber wie ein Fanboy. Er war trotz vieler Interviewtermine an dem Tag superentspannt, nahbar und persönlich. Das hat mich wirklich sehr beeindruckt. Seine Passion für Motorräder sowie seine unkomplizierte, fast kumpelhafte Art machten ihn neben seiner eigentlichen Designprofession zum BMW Motorrad New Heritage Markenbotschafter. Bei ihm war das aber nicht artifiziell oder aufgesetzt, er war und ist so wie er ist. Authentisch und in der Szene verwurzelt, das beschreibt ihn aus meiner Sicht sehr passend.
Auch bei unseren späteren Zusammentreffen – meist auf irgendwelchen Motorradmessen in Mailand oder Köln – war er immer für einen Schwatz oder ein albernes Selfie zu haben:
Im Jahre 2003 fing Ola bei BMW Motorrad an zu arbeiten. Er wechselte damals von Indian Motorcycles zur weißblauen Marke aus Bayern. Und genau dahin wechselt er nun zurück, diesmal als Director of Product Design. In der Zwischenzeit ist viel passiert bei Indian. Gut, sie bauen immer noch 400kg Dickschiffe auf zwei Rädern, aber auch rattenscharfe Flat Tracker wie die Scout FTR 750. Ich bin sehr gespannt, was Ola dort in den kommenden Jahren bewerkstelligen wird.
Lycka till, Ola!
(Indian Motorcycles Pressemitteilung)
Schlagwort: Ola Stenegard


Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este versammelt alljährlich das Who is Who der Mobilitätsbranche zu einem besonderen Treffen an den Ufern des Comer Sees. Im Letzten Jahr stellte BMW Motorrad dort die Concept Roadster vor, gestern zogen sie das Tuch von ihrer nächsten Konzeptstudie. Und es war eine, die ich überhaupt nicht erwartet hätte: ein Bagger.
Mit diesem Typus Motorrad hatte sich BMW bislang überhaupt nicht beschäftigt. Die R1200 C war seinerzeit ein eher missglückter Versuch, sich dem Cruiser-Segment anzunähern.
Die Concept 101 genannte Big-Tourer Studie wurde um den K1600 Sechszylinder herum gebaut, dem wohl geeignetsten Motor im BMW-Regal für diesen Typ Motorad. Dessen 1649 ccm Hubraum entsprechen ungefähr 101 Cubic Inches, der amerikanischen Maßeinheit für Hubraum. Daher der Name der Studie.
Silberne Lackflächen, gebürstetes Aluminium und Karbon werden abgesetzt von dunklen Holzflächen. Scheinwerfer und Armaturen lassen die Studie gleich als BMW erkennen, auch wenn man die Linienführung so überhaupt nicht von BMW gewohnt ist. Obwohl es überhaupt nicht mein Typ Motorrad ist, funktioniert das Design für mich.
Und im Hinblock auf den amerikanischen Markt, in der die „On-Highway“-Kategorie mit Abstand die größten Absatzzahlen aufweist und sich gerade die Bagger und Full-Dresser größter Beliebtheit erfreuen, macht es für BMW Motorrad komplett Sinn, sich diesem Segment zu widmen.
Puh, wie soll man dieses Jahr zusammenfassen? War ich im letzten Jahresrückblick schon sehr euphorisch müsste ich dieses Jahr eigentlich ausrasten! Die Leserzahl dieses kleinen, bescheidenen Motorradblogs hat sich in diesem Jahr verfünffacht! Die 3.380 Leser des erfolgreichsten Artikels diesen Jahres hätten im letzten Jahr für einen ganzen Monat gereicht.
Mit mehr Lesern mache ich mir selber immer mehr Druck auch mehr zu schreiben. Eigentlich unnötig, aber ich mach mir da immer einen Kopf drum. Meinen längsten Lauf hatte ich vom 20 Februar – 28 März: 37 Tage an denen jeden Tag ein neuer Artikel erschien. Das lässt sich natürlich nicht beliebig steigern, wenn man das als Hobby betreibt. Zumal die interessanteren Formate wie die Benzingespräche deutlich mehr Vorlauf benötigen wie ein kleines Posting mit einem Bullshit Hipster Bike Video.
Auch wenn der Blick auf die Leserzahlen eher abstrakt ist, für mich ist es eine schöne Bestätigung dessen, was ich hier mache. Ebenso wertvoll sind die vielen, tollen Kontakte, die ich persönlich oder digital auf- und ausbauen konnte. Ihr Moppedfahrer seid schon ein spezielles Völkchen und ich freu mich, einer von Euch zu sein.
Meine Blog-Highlights des Jahres:
- Januar: Besuch im BMW Motorradwerk in Berlin
- Februar: Besuch im DDR Motorradmuseum
- März: zwei besonders gute Benzingespräche mit Max Funk und Sylvain Berneron
- April: die Brandenburg-Tour mit den Endurofunten und die Le Mans Sonderausstellung im Porsche Museum
- Mai: die Mittelgebirgstour mit den weltbesten Mitfahrern HZ und Sebastian
- Juni: die kleine Tour mit Siggi zum Kesselberg und um den Walchensee sowie meine Familie das erste mal zum Race 61 mitnehmen
- Juli: die BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen und das Museo Mille Miglia in Brescia
- August: die Premiere der japanischen R nineT-Umbauten und eine kleine Ausfahrt auf der SP38 am Gardasee
- September: der Besuch auf der Intermot und meine Geburtstagsrunde durch Westpolen
- Oktober: auf jeden Fall der Harzer Roller
- November: mehr Schub für die Vespa und ein Rant über eine gestrige Motorradzeitschrift
- Dezember: der #motwunsch und das erste Mal die neue Ducati Scramber anfassen
Kommt gut ins neue Jahr!
Nach den ersten Gruppenbildern beginnen wir den Detailrundgang um die japanischen Custombikes mit meinem persönlichen Favoriten, der Cyclone von Bratstyle-Erfinder und -Gründer Go Takamine: “Ich habe bei diesem Straßenmotorrad versucht, die Vergangenheit mit der nahen Zukunft zu mixen, befindet sich unter der nostalgisch anmutenden Außenhaut doch ein neues, aktuelles Motorrad.“
Dank einer Einladung von BMW Motorrad hatte ich gestern die Möglichkeit die BMW Motorrad Days in Garmisch-Partenkirchen zu besuchen, wo mich ein straffes Programm erwartete:
- die Produktmanagerin bei BMW für den Elektroroller C Evolution Dorit Mangold erklärte mir das Konzept ausführlich, bei einer anschliessenden Ausfahrt konnte ich das erste mal elektrisch fahren,
- mit Ola Stenegard, dem Chefdesigner für BMW Motorrad konnte ich eine halbe Stunde über Motorraddesign fachsimpeln,
- irgendein verantwortungsloser Mensch reichte mir die Schlüssel zu einer nineT, die ich leider viel zu kurz Probe fahren konnte und nicht wieder hergeben wollte,
- beim Rundgang über das Gelände traf ich die ganze Berliner Posse von Urban Motor und MotorCircus, konnte viele tolle Motorräder entdecken,
- Dirk Oehlerking von Kingston Customs erzählte mir von seinem letzten Umbau, der „Il Sardo“ und wie sie ihm auf den Tridays quasi unter der Sitzbank weggekauft wurde.
Stoff also genug für einige Blogposts, für heute wollen wir es mit einer kleinen Bildergalerie bewenden lassen:





























Neulich hatte ich es schon erwähnt: diesen Freitag ist die Launch Party des Ride Book der Berliner Gestalten. Wenn man sich so anschaut, wer da so alles kommt, wird das sicherlich ein illustres Völkchen. Zur Einstimmung gibt es auch noch einen kurzen Film, in dem Roland Sands, Vincent Prat, Ola Stenegard, El Solitario’s David Borras, sowie der Co-Author von The Ride Chris Hunter (Bike EXIF) zu Wort kommen:
Do the Ride Thing – The Bikes, the Builders, and the Book from Gestalten on Vimeo.